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                  München 1972
                  Visuelles Erscheinungsbild


  
Otl Aicher erhielt 1967 vom Organisationskomitee den 
Auftrag, ein Konzept  für das visuelle Erscheinungsbild
auszuarbeiten.  Sein Vorschlag wurde 1968 angenom-

men und zusammen mit einem Arbeitsteam von zuerst
fünf, dann 30 Mitarbeitern und einem Ausschuß für vi-
suelle Gestaltung entwickelt und realisiert. 

Ausschlaggebend für die Wahl der Farben war das spe- 
zifische visuelle Klima Münchens und seiner Umge- 
bung, die Farbwelt der bayerischen Landschaft. Das 
Farbrepertoire, das sich ursprünglich auf Blau, Weiß 
und Silber beschränkte, wurde im Laufe der weiteren 
Planung durch Orange, Hellorange, Hellgrün, Blauviolett 
und Dunkelgrün erweitert. Die Summe dieser Farben er- 
gibt das Spektrum eines Regenbogens, dem allerdings
die Farben violett und rot fehlen. Dieser Regenbogen ist 
dadurch aber von einer besonderen Signifikanz und kann 
als relativ unverbrauchtes Emblem die Motivation der 
Spiele “heiter”, “leicht” unterstützen. 
 

Piktogramme

Generell laßt sich die Tendenz beobachten, den wachsenden 
Ansprüchen von Werbung, Verkehr und Touristik durch 
eine zunehmende Übertragung von verbalen Bezeichnungen 
in Zeichensysteme zu entsprechen.

Aufbauend auf den stark formalisierten Piktogrammen von 
Tokio wurden die Zeichen in einem System von der Konse- 
quenz des Alphabets weiter reduziert auf einfache geomet- 
rische Elemente. Im Unterschied zu Tokio werden die Zei-
chen des Münchner Systems durch die konstante Anwen- 
dung gleichbleibender Elemente auf eine formal durchgän-
gige Linie gebracht. Hinter der Konzeption dieses Systems 
stand die Intention, die Zeichen so anzulegen, daß für sie 
eine Entwicklung denkbar wäre, vergleichbar der Entwick-
lung des Alphabets.
 
 
 
 

Quelle: Lernprogramm Allgemeines Olympiawissen
            Heft 7: Olympische Spiele
            Hsg. vom Organisationskomitee für die
            Spiele der XX. Olympiade München 1972,
            S. 7 K 16 ff.

                    Eingebunden in dieses System waren natürlich auch die Plakate - eine Serie von hohem ästhetischen Reiz -
                    und natürlich auch Briefmarken.

                    Beklagenswerte Störversuche im Vorfeld durch Mitarbeiter des gottlosen Presseorgans "pardon", das seit
                    je her in frecher Weise über die heiligsten deutschen Werte wie Vaterland, deutsche Scholle und wahres
                    Heldentum hergezogen war, wurden - dem Herrn sei's gedankt - von einer aufmerksamen und ihrer Ver-
                    antwortung bewussten Jury im Keim erstickt.