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                         Wie man anderswo mit seiner Sprache umgeht...
Beispiel: Barcelona                           
           
Barcelona -  Reiseziel Nummer eins unter den Städtereisen. Nicht erst, seit RyanAir und andere Billig-Fluglinien die katalanische Metropole anfliegen, erlebt die Olympiastadt von 1992 einen Tourismusrausch. Kein Wunder - die Stadt bietet alles, was der Städtereisende sucht: Geschichte, Kultur, Meer und Strand, quirliges Tag- und aufregendes Nachtleben. Sie ist 2000 Jahre alt und unglaublich jung, sie lebt, sie atmet Kunst und Musik, Sport und Unterhaltung. Sie ist all das, wovon die jämmerlichen deutschen Werbestrategen träumen, wenn sie ihren sprachlichen Dünnschiss produzieren: jung, modern, international, kosmopolitisch, weltoffen, gastfreundlich, fröhlich. Die Stadt lacht, singt, tanzt, spielt Theater, ist Theater, ist Bühne für zahllose kreative Talente - nicht nur Museum für die märchenhafte, verspielte, geschwungene, gekrümmte Architektur des Antoni Gaudi.

Und bei all dem ist diese Stadt, sind ihre Bewohner stolz auf ihre Sprache, um die sie so lange kämpfen mussten.
Zwar wird selbstverständlich überall  Spanisch gesprochen, aber wer's mit ein bisschen Katalanisch versucht, hat schon fast gewonnen.
Natürlich kann man als Tourist an allen wesentlichen Punkten der Stadt mit Englisch zurechtkommen  - aber wer's etwa mit 'Spanglisch' oder Katalanglisch' versucht, hat schon fast verloren.  Die unsägliche Vermischung der einen Sprache mit der anderen findet hier nicht statt.


Besonders auffallend war das beim großen Musikfest Ende Juni - Popmusik, Rock, Jazz ohne englische Texte, ohne
Ankündigungen in englischer Sprache, ohne all das Weltmanngetue, das deutsche Veranstalter, Plattenaufleger, Kartenverkaufsstellen, Programmacher für unverzichtbar halten? Geht das denn? Wird man nicht für altmodisch gehalten, für provinziell gar? Für alt - was ja etwas ganz besonders Schlimmes ist...? Oder etwa für nationalistisch?

Im Gegensatz zu den deutschen Arschkriechern sind die Katalanen stolz und selbstbewusst und verwenden ihre Sprache, ohne sich zu schämen und ohne sich anderen anzudienen...


                             Aus der Zeitungsbeilage für das Musikfest am 21. Juni 2003:




Man muss nicht Spanisch oder Katalanisch können und man muss auch
gar nicht alles lesen können - jeder kann sehen, dass die gesamte Seite
ohne ein englisches Wort auskommt. - Na ja - Festa de la Musica -
das ist dann doch wohl so etwas wie der 'Musikantenstadl', oder? Dass
dabei allerdings u.a. 'Metallica' auftrat und zahlreiche katalanische und
spanische Rockgruppen, könnte an dem Vergleich doch zweifeln lassen...



Man kann aus vielen Gründen gegen McDonald's sein - ein Verstoß gegen die
katalanische Rechtschreibung ist allerdings ein brandneuer Grund -  so weit
muss man's ja vielleicht doch nicht treiben wie jene katalanischen Nationalisten,
die den amerikanischen Frikadellenproduzenten zum Umdenken zwangen...
(auch wenn ich mich persönlich immer freue, wenn es dem Vorreiter des Welt-
Einheitsgeschmacks ein bisschen an den Kragen geht...)

 

25.06.2003 15:05 Uhr  
Mc Donald's hat die Katalanen mit einem neuen Burger beleidigt.
   Im südfranzösischen Department Pyrénées-Orientales haben sich katalanische Nationalisten über den neuen 'Mc Cataluña' empört, weil sie auf die katalanische Rechtschreibung Wert legen.  
  Deshalb hat McDonald's jetzt reagiert und den Burger in 'Mc Catalunya' umbenannt.  
 Grund für den Rechtschreibstreit ist, dass die katalanischen Nationalisten in der Gegend auf ihre dem Spanischen verwandte eigenständige Sprache Wert legen.

Aber um das noch einmal klar zu stellen:
Nicht jeder, der auf seine Sprache Wert legt, ist Nationalist.